Die Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Grafschafter, Die Linke.Liste und DIE FRAKTION stellen folgenden Antrag:
1. Die Stadtverwaltung Moers wird im Rahmen ihrer kommunalen Planungszuständigkeit für die städtische (Verkehrs-) Infrastruktur beauftragt,
Dieses komplexe E-Mobilitätskonzept soll im Verbund mit der ENNI AöR durch geeignetes Personal entwickelt werden. Falls erforderlich, sind entsprechende städtische HH-Mittel-Anteile im HH 2022 bereitzustellen.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wird die Verwaltung zudem beauftragt:
2. Mit Verweis auf das Gesetz des BMVI über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge bei Neuanschaffungen für den jeweiligen Fuhrpark zur Umsetzung der Clean Vehicles Directive beantragen wir,
3. Die Verwaltung wird beauftragt, unter Beteiligung der ENNI eine Machbarkeitsstudie für den Einsatz von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb und zum Aufbau der erforderlichen Infrastruktur zu erstellen. In diesem Kontext soll die Einrichtung einer auch der Öffentlichkeit zugänglichen Wasserstofftankstelle auf dem Gebiet der Stadt Moers geprüft werden.
Begründung:
In den letzten Jahren hat die Elektromobilität in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Durch die Anreize aus der Förderkulisse von Bund und Land entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Umstieg auf Elektromobilität. Allein im vergangenen Jahr ist der Anteil der Elektrofahrzeuge bundesweit auf knapp 20% der Neuzulassungen angestiegen (Quelle: Kraftfahrtbundesamt). Vor diesem Hintergrund und den kommunal notwendigen Klimaschutzmaßnahmen ist die Stadt verpflichtet, sich auf die veränderten Mobilitätsanforderungen einzustellen und Ladeinfrastrukturen vorzuhalten und auszubauen. Das erklärte Ziel der Politik ist es, dass ab 2030 in Deutschland nur noch PKW mit elektrischem Antrieb zugelassen werden. Zudem ist die Zielsetzung, Anfang der 2030er Jahre durch gezielte, auch finanzielle Anreize, die Zahl von 10 Millionen zugelassenen Elektrofahrzeugen zu erreichen. Um diese Ziele auch kommunal zu erreichen und realisieren zu können, bedarf es schon jetzt vorausschauender Planungen, denn die erste Zielmarke von 2030 ist bereits in neun Jahren, also zum Ende der nächsten Wahlperiode erreicht. Bis dahin wird die Zahl zugelassener Elektrofahrzeuge und die Anforderungen an die Ladestruktur kontinuierlich steigen.
Der Ersatz fossiler Brennstoffe wird im Verkehrssektor nicht allein über batteriebetriebene Fahrzeuge, sondern vor allem im Bereich des Schwerlastverkehrs durch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge geschehen. Deshalb soll in Moers diese Infrastruktur geschaffen werden und die Stadt, sowie die städtischen Gesellschaften beispielgebend vorangehen.
Nach Auswertung der Machbarkeitsstudie und Erfassung der Bedarfe soll durch die Verwaltung in Zusammenarbeit mit ENNI und ggf. unter Beteiligung Dritter ein komplexes E- Mobilitätskonzept für die Zukunft der Stadt Moers ausgearbeitet werden.
Die Verwaltung wird um Bearbeitung und Beantwortung dieses Antrags gebeten bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt.