9. Februar 2021 Die Fraktion Bündis90/Die Grünen bittet die Verwaltung zu prüfen, ob Schülerinnen und Schülern auch außerhalb der Schulen z. B. in Kooperation mit außerschulischen Bildungsträgern Lernbegleitungen angeboten werden können. Sollte dies je nach Ressourcen möglich sein, sollten diese schnellstmöglich eingerichtet werden. Außerdem ist zu prüfen, ob seitens der Verwaltung eine „Not-Mailadresse“ und/oder ein „Sorgentelefon“ (analog zu dem Angebot für ältere Menschen) für Kinder und Jugendliche eingerichtet werden kann.
Gerade im Hinblick auf das Homeschooling, aber auch für die Zeit nach der Pandemie, wäre es wünschenswert ein Schüler*innen Bildungsnetzwerk zwischen Moerser Schulen und Bildungs- und Kultureinrichtungen zu etablieren:
- Wir bitten zu prüfen, ob Moerser Stadt(-teil)bibliotheken für kleine und kleinste Lerngruppen räumliche und/oder personelle Ressourcen anbieten können. In einer ruhigen Lernumgebung könnte neben einer Art Hausaufgabenhilfe auch der Umgang mit digitalen Medien trainiert werden. Gleiches gilt in Verbindung mit der VHS. Wir bitten zu prüfen, ob Raum- und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen, um Schüler*innen in einer angemessenen Lernumgebung niedrigschwellige Hilfestellungen anbieten zu können.
- Wir bitten ferner darzustellen, ob es eine Kooperation der Stadtbibliothek mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW zur Vermittlung von Kompetenz für LehrerInnen und SchülerInnen im Umgang mit dem Internet, den sozialen Netzwerken und audiovisuellen Medien gibt. Wenn ja, wie sieht sie aus? Welche Angebote bestehen?
- Auf der Startseite des Schulministerium NRW werden Fördermittel für außerschulische Maßnahmen und Ferienprogramme angeboten, die helfen sollen „Lernlücken“ zu schließen. Auf der Startseite des Ministeriums sind als Maßnahmenträger nur die Schulen gefragt. Wir bitten in unseren Schulen nachzufragen, ob die Fördermittel in Anspruch genommen werden, oder die Absicht besteht und uns Bericht zu erstatten.
Begründung
Speziell junge Menschen leiden physisch und psychisch unter den strengen Maßnahmen zu Pandemiebekämpfung. Es sind nicht mehr nur benachteiligte Kinder und Jugendliche aus zum Teil prekären Familienverhältnissen, die durch Distanzlernen und Homeschooling abgehängt werden und den Leistungsanforderungen nicht mehr folgen können. Zahlreiche Studien belegen dies und Fachleute mahnen mittlerweile tagtäglich. Zuhause mangelt es Schüler*innen an geeigneten Rahmenbedingungen. Es fehlen Ansprechpartner*innen und häufig auch die technische Ausstattung, die Internetverbindung oder die Fähigkeit mit digitalen Lernangeboten und -aufgaben umgehen zu können.
Die Folgen von Corona werden uns in Moers noch lange begleiten. Für unsere junge Generation sind die Auswirkungen besonders gravierend. Neben den Schulen und ihren engagierten Lehrer*innen können außerschulische Bildungsträger einen niedrigschwelligen Beitrag leisten, den Schüler*innen zu helfen.