»Mama, bitte lern Deutsch«: Unser Eingliederungsversuch in eine geschlossene Gesellschaft

6. April 2025

Tahsim Durgun ist 1995 in Oldenburg geboren und dort groß geworden. Noch bevor er die Grundschule abschließt, muss er für seine Mutter die Abschiebebescheide entziffern, begleitet sie als Dolmetscher zu intimen Arztbesuchen und verliest Aldi-Kataloge am Fliesentisch.  So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit Migrationsgeschichte, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig einen Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land.

Tahsim Durgun reflektiert die Lebenswirklichkeit der postmigrantischen Gesellschaft. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Lebensgeschichte in einer kurdisch-deutschen Familie rechnet Tahsim ab mit der deutschen Bürokratie und zeigt gleichzeitig tiefen Respekt für seine Mutter und ihre Errungenschaften, die für die deutsche Gesellschaft immer unsichtbar bleiben werden. 
Ein gefühlvolles Buch, das hilft Einblick in eine andere Kindheit als die eigene zu bekommen, in eine Alltagsbewältigung einer zugewanderten Mutter, deren Möglichkeiten die Landessprache zu nutzen begrenzt sind und die damit immer wieder an Grenzen stößt.

 

ISBN 978-3-426-56114-0